Nachbericht
Dalmatien 2023
06.08.2023 - Schwacher Wind, wolkenloser Himmel und immer gute Laune. Segelanfänger und alte Hasen genossen Familienzeit auf dem Wasser in Dalmatien. Badestopps ließen Schwimmhäute wachsen. Kids und Erwachsene streben eine Wiederholung an.






Der Wetterbericht kündigte es bereits an. Die ganze Woche sollten uns 30 - 35°C erwarten. Als wir aus dem Flieger stiegen, umhüllte uns eine lang ersehnte Wärme und die Sonne zauberte uns ein Lächeln ins Gesicht. Vom Flughafen ging es per Großraumtaxi zur ACI Marina Trogir.
Nach einer sehr frühen Anreise hatten wir noch etwas Zeit zu vertrödeln, bevor wir das Boot übernehmen konnten. Und so gingen wie kurzerhand an das nahegelegene Ufer und machten erste Bekanntschaft mit einem kroatischen Kieselstrand. Dieser erforderte zwar Schwimmschuhe, schränkte sonst aber nicht weiter ein. Wir hatten einen fantastischen Vormittag, spürten bald jedoch den Hunger der Kinder, die uns dieses Jahr begleiten. Ergo, ab ins Restaurant!
Drei Erwachsene und vier Kinder haben die erste Summersail begangen. Gesegelt wurde auf einer DuFour 350 ab Trogir.
Nach der üblichen Sicherheitsunterweisung (den Kindern geschuldet dieses Mal umfangreicher), verblieben wir samstags noch in der Marina und überließen den anderen Crews das hektische Auslaufen. Erst am nächsten Morgen, nach etwas Spielzeit für die Kleinen, verließen wir gegen 10.15 Uhr die Marina Trogir. Erste Gehversuche auf See und auch erste Segelversuche führten uns Sonntagmittag zur ersten Badestelle. Schnell wurde geankert und das Schnorchel-Equipment bereitgemacht. Während die Kids mit zwei Erwachsenen im Wasser unterwegs waren, wurde an Bord das Mittagessen zubereitet, um die hungrigen Kinder schnell versorgen zu können. Nach gut zwei Stunden ging es dann weiter in Richtung Marina Milna (auf der Insel Brac). Unterwegs entdecken wir Delfine, welche als das tierische Highlight der Woche betrachtet wurden.
In der Hochsaison merkten wir kurz später, dass eine Reservierung der Mooringplätze durchaus empfehlenswert ist. Wir haben jedoch noch einen Marinaplatz erhalten. Der Crew musste am ersten Nachmittag noch beigebracht werden, was "Aufklaren des Boots" und ein (alkoholfreier) "Anleger" bedeutet. Anschließend steuerten wir dann ein Hafenrestaurant an und für die Kinder war schnell Schlafenszeit. Ihnen steckte noch die Anreise und der erste Segeltag in den Knochen.
Am Montag ging es dann weiter nach Hvar. Auf dem Weg haben wir uns zuvor auf der Südseite der Insel Brac gegen Mittag eine hübsche Badebuch gesucht, in der wir Schnorcheln, Dinghi-Fahren, Kieselstein-Hüpfen und allerlei anderer Betätigungen nachgehen sollten, bevor wir dann am späten Nachmittag den Inselhüpfer nach Stari Grad auf Hvar angetreten sind. Ein leckeres Eis erweckte wieder die Lebensgeister der Kids und auch das abendliche Essen (wir holten Pizza) rundete den Tag ab.
Am Dienstag verließen wir Stari Grad erst gegen Mittag, um zu Bunkern und den Kids noch etwas Bewegungsmöglichkeiten zu geben. Wenige Stunden später steuerten wir eine Badebuch an, die uns so gut gefiel, dass wir kurzerhand entschlossen haben, über Nacht an einer Boje zu bleiben. Die Ruhe war fantastisch, der Sonnenuntergang atemberaubend und der aufgehende Mond erleuchtete die Bucht mit einem magischen Licht. Am nächsten Morgen sprangen die ersten von uns noch vor dem Frühstück in das kühle Nass. Mücken hatten uns die Nacht allerdings etwas leidig gemacht.
Am Mittwoch steuerten wir die Nordseite von Solta an. Etwas stärkerer Wind und Seegang (3-4 bft, in Böen 6), sorgten für manch flaues Gefühl im Magen, aber alle Nahrungsmittel blieben an Bord ;-) In Rogac konnten wir in einem kleinen Stadthafen festmachen. Fußläufig gab es hier einen kleinen Strand, von dem wir ausgiebig Gebrauch machten. Hier genossen wir die ersten Cevapcici der Reise (es sollten nicht die letzten bleiben).
Donnerstag zielten wir nach dem Auslaufen wieder auf eine Badebucht. Hatten wir zwei Abende vorher noch eine mehr oder weniger verlassene Badebucht nutzen können, ankerten nun hunderte Boote (inkl. großer Touristendampfer) neben uns. Ankern war auf engem Raum hier eine Herausforderung, aber trotz der deutlich anderen Atmosphäre hatten wir auch hier unseren Spaß für ein paar Stunden. Gegen frühen Abend sind wir dann Richtung Marina Agana in der Bucht von Trogir gefahren. Die Erwartungen seitens des Skippers waren gering, wurden aber deutlich übertroffen. Hervorragende Infrastruktur und zahlreiche Gastronomieangebote bereiteten uns einen schönen Abend.
Am Freitagmorgen erreichte uns vom Vercharterer eine Starkwindwarnung, die wir in unseren Wetter-Apps so nicht erkennen konnten. Um sicherzugehen, entschieden wir, die Bura Line Hidden Bay in der Nähe unserer Zielmarina anzulaufen, um dort einen letzten Badestopp einzulegen, bevor wir zurück in unseren Zielhafen fahren. Nun, es stellte sich heraus, dass die Hidden Bay nicht sonderlich 'hidden' war. Bei unserer Ankunft war die Zahl der dortigen Boote nicht zu überblicken. Schade. Wir ankerten also vor (!) der Bucht für unseren Badestopp, kehrten aber am Mittag gegen 14:30 wieder zurück in die ACI Marina Trogir. Kaum war das Boot festgemacht, setzte der Starkwind ein. Außerdem begann gegenüber in der Altstadt ein lautstarkes Musikfestival. Gegen Mitternacht fand dieses jedoch ein frühes Ende aufgrund von starkem Regen. Dieser wollte auch bis zu unserem Rückflug nicht aufhören. Die erlebten 9 Stunden Regen (zumal bei Nacht) trübten unsere Segelreise jedoch nicht.
In Summe lässt sich zusammenfassen, dass die SummerSail 2023 trotz geringer Beteiligung ein echter Erfolg war. Nicht zuletzt deswegen, weil die Bedürfnisse der Kids stets im Vordergrund standen. Der stete Wechsel zwischen Fahren und Baden, lockerte die Reise auf und entspannte alle und alles. Das regelmäßige Essen (ca. alle 2 Stunden), sorgte für einen stetig hohen Blutzuckerspiegel und förderte ebenfalls die gute Laune.
Die Wetterbedingungen waren für die Kids wohl ideal, wenngleich ein Seglerherz noch nicht auf seine Kosten kam. In Summe mussten wir sehr viel unter Motor fahren. Entweder weil nicht genug Wind war, oder weil die Bimini nicht abgebaut werden konnte, da die Sonne sengend strahlte und wir den Schatten benötigten (Segeln und Bimini gleichzeitig ging bauartbedingt leider nicht). Wir haben ca. 85 Seemeilen zurückgelegt und - gefühlt - 5 Liter Sonnenschutz verbraucht. Dass das mitgebrachte Tablet kaum genutzt wurde, lang sicher am Umfeld, dem Programm und an den mitsegelnden Kindern. Am Ende waren sich alle einig. Es war die perfekte Familienzeit und eine Wiederholung wird gewünscht.